Diese ISO-Norm kann und will sicher keine „neuen Räder“ erfinden und stellt auch keine neuen, bisher unbekannten Forderungen. Es ist eine Selbstverständlichkeit und absolut keine neue Anforderung, dass beispielsweise die gesetzlichen Bestimmungen und Vorgaben befolgt werden müssen, sei es im Arbeits-, Handels-, Umwelt-, Wettbewerbs- oder Lebensmittelrecht.
Mit der ISO 26000 „Leitfaden zur gesellschaftlichen Verantwortung“ liegt eine internationale Norm mit den Grundlagen vor. Die ISO 26000 ist in Deutschland eine nicht-zertifizierungsfähige Norm und fußt auf freiwilliger Umsetzung ihrer Anforderungen. Eine Zertifizierung auf Basis der OENORM S2500 oder AENOR RS10 wäre möglich.
An den Kriterien der ISO orientiert sich der vorliegende MIV-Leitfaden „Nachhaltigkeit in der milchwirtschaftlichen Praxis“. Kernthemen gesellschaftlicher Verantwortung der Milchindustrie (Umsetzung in den Unternehmen) sind Organisationsführung, Menschenrechte, Arbeitsbedingungen, Umwelt, faire Betriebs- und Geschäftspraktiken, Konsumentenfragen, regionale Einbindung und Entwicklung des Umfelds. Hiermit müssen sich Unternehmen auseinandersetzen, wenn sie die Anforderungen der Norm ISO 26000 zur gesellschaftlichen Verantwortung erfüllen wollen.
Der vorliegende Leitfaden dient als Hilfestellung für die Unternehmen der Milchindustrie eine eigene unternehmensspezifische Leitlinie zur gesellschaftlichen Verantwortung und zum nachhaltigen Handeln zu erstellen. Er wurde aus der milchwirtschaftlichen Praxis von Vertretern der MIV-Arbeitsgruppe Qualität und Produktsicherheit, der MIV-Arbeitsgruppe Umwelt und der MIV-Arbeitsgruppe Sozialpolitik für die Praxis erstellt.
Aufbau des MIV-Leitfadens
Der MIV-Leitfaden gliedert sich in eine Einleitung, Ausführungen zur Bedeutung der ISO 26000 für die Milchindustrie-Erwartungen, den Aufbau des ISO 26000-Leitfadens, Erläuterungen zu den 7 Prinzipien der gesellschaftlichen Verantwortung.