Entwicklung von informationstragenden 2D-Scan-Codes durch GS1
Derzeit arbeitet Global Standard One (GS1-Germany) mit Hochdruck an der Entwicklung mehrerer Varianten eines 2D-Codes, die mittelfristig die bisherigen GTIN EAN-8 und EAN-13 ablösen sollen. Grundsätzlich sollen drei verschiedene Varianten mit eigenen Vorzügen und Einschränkungen auf den Markt gebracht werden, zwischen denen sich Markeninhaber frei entscheiden können.
Hersteller und Handel reagieren bislang verhalten. Aus Sicht der Teilnehmer der Arbeitsgruppe Logistik scheint zudem fraglich, ob die Umsetzung bei Molkereien praktikabel ist, da eine Ausrichtung der Druckfenster bestimmter Verpackungseinheiten (beispielsweise bei Joghurtbechern) nicht in der Präzision und Geschwindigkeit realisiert werden könne, die für die Komplexität der Codes erforderlich wäre.
Dennoch steht die weitere Entwicklung unter intensiver Beobachtung, denn die Codes lassen ein Übermitteln und Auslesen eines Vielfachen der derzeitigen Datenmengen zu und könnten deshalb zukünftig eine tragende Rolle bei Rückverfolgbarkeit und Konsumenteninformation spielen. Der Mehrwert wird vordergründig auf Handelsseite erwartet. Pilotprojekte bei Coop und Emmi in der Schweiz laufen bereits. Auch der Tabak-Sektor berichtet über erfolgreiche Tests.
Schlussendlich hängt der Erfolg maßgeblich von der Akzeptanz bei Konsumenten ab. Der Erfolg von Code-getragener Kundeninformation ist nach bisherigen Erfahrungswerten eher durchwachsen. Die Weiterentwicklung der Codes wird dadurch nicht gehemmt, im Gegenteil: Es liegen bereits dreidimensionale Brüder der 2D-Codes auf der virtuellen Werkbank.